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Ausschlussantrag gegen Wolfgang Poggendorf aus dem Hamburger Tierschutzverein

An den Vorstand des
Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V.
Postfach 26 14 54
20504 Hamburg

Ausschlussantrag gegen Wolfgang Poggendorf aus dem Hamburger Tierschutzverein
Antragsteller: Knut Mellenthin

9. November 2000

Sehr geehrte Damen und Herren,
Hiermit ersuche ich den HTV-Vorstand, gegen

Herrn Wolfgang Poggendorf

dem Vorstand bekannt, gemäß § 8 unserer Satzung ein Ausschlussverfahren einzuleiten, da er die Interessen des Tierschutzes erheblich verletzt.

Ich begründe meinen Antrag wie folgt:

  • 1. Herr Poggendorf betreibt seit Ende August 1999 eine Propaganda-Kampagne (insbesondere durch mündliche Äußerungen in und gegenüber den Medien), mit der entgegen den Erkenntnissen und Aussagen aller Hunde-Experten (Tierärzte, Wissenschaftler) "die Pitbulls" als eine besonders "gefährliche Rasse" dargestellt werden sollen. Herr Poggendorf hat sich von dieser Kampagne auch durch die Hundeverordnung des Senats, die vor allem auf die physische Vernichtung (Tötung!) möglichst vieler Hunde der sogenannten Kategorie I abzielt, nicht abbringen lassen. Bereits die Diskriminierung einer bestimmten Hunderasse ist aber als mit dem Tierschutz nicht im Einklang stehend anzusehen und eines Tierschützers unwürdig.
  • 2. Noch vor allen Politikern und Medien, also geradezu als Bahnbrecher, hat Herr Poggendorf die (möglicherweise sogar von ihm selbst erfundene) Theorie verbreitet, Pitbulls seien "unberechenbar", also tendenziell unter allen Umständen gefährlich. Dadurch hat Herr Poggendorf entscheidend dazu beigetragen, in der Freien und Hansestadt Hamburg den geistigen Boden vorzubereiten für die grausamste Hundeverordnung Deutschlands, die - im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern - keine Form von Schutz für die heute mit Menschen zusammenlebenden Hunde der sogenannten Kategorie I kennt, sondern auf die Wegnahme und Tötung hunderter von Hunden abzielt.

Zum Beweis, dass es tatsächlich um beabsichtigte Massenwegnahmen und Massentötungen geht, verweise ich auf die bis heute nicht zurückgenommenen oder korrigierten Aussagen von Bürgermeister Ortwin Runde auf der Pressekonferenz nach Erlass der Hundeverordnung, zitiert nach WELT vom 29.6.2000: "In Hamburg wird es in absehbarer Zeit keine Kampfhunde mehr geben." "Zwar sei es für ihre Halter möglich, für diese Tiere Ausnahmegenehmigungen zu bekommen. Doch sei dies, wie der Bürgermeister hervorhob, 'lediglich eine theoretische Möglichkeit', da ihre Eigenschaft als gefährlicher Hund als 'unwiderleglich' vermutet werde. Die Ordnungsbehörden seien gehalten, keine Genehmigungen zu erteilen. Binnen fünf Monaten müssen diese Tiere von den Ordnungsämtern registriert sein. Sie sollen dann ihren Haltern genommen und eingeschläfert werden. Es sei ihm, Runde, 'durchaus klar, dass dies ein erheblicher Eingriff' sei. Doch sei dieser Schritt im Zuge der Gefahrenabwehr für Mensch und Tier 'unumgänglich'."
"Für Hunde der zweiten Kategorie ist die Erteilung einer Genehmigung zwar möglich. Doch wies der Bürgermeister darauf hin, dass die Erlaubnis nur für den Ausnahmefall bei 'fast unerfüllbaren Restriktionen' erteilt werde. So muss ein Tierarzt oder ein anderer geeigneter Sachverständiger die Ungefährlichkeit jedes einzelnen Tieres prüfen. Wird sie abschlägig beschieden, was in aller Regel der Fall sein dürfte, ist auch dieses Tier einzuziehen und einzuschläfern."

Herr Poggendorf ist durch seine Verteufelung der Pitbulls mitschuldig an hunderten von Tragödien für Tiere und Menschen, deren erste sich schon heute abspielen und die nach Ablauf der Frist, Ende November, voraussichtlich an Zahl und Ausmaß noch erheblich zunehmen werden.

Ob Herr Poggendorf genau dieses Ergebnis von Anfang an gewollt und mit seiner populistischen Stimmungsmache gegen "die Pitbulls" bewusst angesteuert hat, ist für die Bewertung des von ihm angerichteten Schadens unerheblich, zumal er keine Bereitschaft erkennen lässt, sich zu seiner Mitschuld zu bekennen und wenigstens jetzt durch eine grundsätzlich andere Politik "Wiedergutmachung" an Menschen und Tieren zu versuchen.

Zur These der "Unberechenbarkeit" der Pitbulls verweise ich insbesondere auf: - BILD vom 26.8.99. Herr Poggendorf wird dort zitiert mit den Worten: "Pitbulls sind nicht besserungsfähig. (...) Wir haben ein halbes Jahr mit Jimmy gearbeitet. Auch ein Pitbull. Er war lieb und nett. Doch am letzten Freitag griff er eine Frau an und biss sich in ihrem Unterschenkel fest. Diese Tiere sind unberechenbar, das ist das Gefährliche." - Mopo vom 29.9.99. Herr Poggendorf wird dort zitiert mit den Worten: "Diese Hunde sind kaum einschätzbar. Selbst wenn sie lieb und vertrauenswürdig erscheinen, kann man nie sicher sein, ob sie nicht bei der kleinsten Veränderung ganz anders reagieren." "Da Pitbulls unberechenbar und Resozialisierungsmaßnahmen nur selten erfolgreich seien, hält er in vielen Fällen eine Einschläferung für 'die beste Lösung'." - HA vom 27.12.99. Herr Poggendorf wird dort in indirekter Rede wie folgt zitiert: Ein Pitbull, der als sicher resozialisiert galt und vom Tierheim sogar in eine Familie vermittelt wurde, habe wenig später zu Hause ein Kind angegriffen und verletzt. - Ich bitte den Vorstand, Herrn Poggendorf zu befragen, ob diese Geschichte überhaupt stimmt bzw. vor wieviel Jahren sie sich zugetragen hat, da er an späterer Stelle auch behauptet hat: "Unsere Vermittlung hat in den letzten fünf Jahren funktioniert, ohne dass mit einem unserer Tiere draußen etwas passiert wäre." (HA, 14.7.2000)

  • 3. Wahrheitswidrig und wahrscheinlich sogar wider besseres Wissens behauptete Herr Poggendorf sogar noch nach Beginn der Hysterie-Welle, Ende Juni: "...daß die große Masse der Pitbulls - weil sie von den Menschen dazu missbraucht wurden - verhaltensgestört und dadurch sehr gefährlich ist". (ddp, 28.6.2000) - Am Tag der Offenen Tür erklärte Herr Poggendorf in einem Pressegespräch: "Ein großer Teil der Kampfhunde stelle unter Umständen eine ernste Gefahr für das Leben von Menschen dar. Diese Hunde hätten keine Berechtigung in der Gesellschaft. (...) Die Haltung der Tiere sei größtenteils sehr schlecht. Tierquälerei bis hin zum sexuellen Missbrauch sei an der Tagesordnung. Wenn der Hund dann durchdrehe, sei dies nicht mehr umkehrbar, und auch Resozialisierungsmaßnahmen scheiterten." (ddp, 8.10.2000)

Herrn Poggendorfs Behauptung, "die große Masse der Pitbulls" sei gefährlich, ist grob wahrheitswidrig: Bei einem geschätzten Bestand von Hunden der sogenannten Kategorie I in Hamburg von 1.700 Tieren oder sogar mehr entfielen 1999 auf diese Tiere nur 83 registrierte Zwischenfälle, etwa je zur Hälfte Beißereien mit anderen Hunden und Attacken auf Menschen, womit über die Schwere der Zwischenfälle noch nichts ausgesagt ist. (Die Hamburger Beißstatistik ist immer noch sehr oberflächlich.) Daraus ist zu schlussfolgern, dass über 90 Prozent aller Hunde der sogenannten Kategorie I höchstwahrscheinlich in ihrem ganzen Leben niemals zur Gefahr für Menschen werden.

Da Herr Poggendorf sich von Berufs und Funktion wegen ständig mit Fakten wie der Hamburger Beißstatistik beschäftigen muss, ist davon auszugehen, dass seine wiederholte Behauptung, die große Mehrheit aller "Pitbulls" sei gefährlich, nicht nur evident falsch ist, sondern auch bewusst wider besseres Wissen erfolgt. Das lässt darauf schließen, dass er die Verteufelung dieser Hunde mit großer Energie und Hemmungslosigkeit betrieben hat und leider immer noch weiter betreibt. Zugleich mit den Pitbulls verunglimpft Herr Poggendorf auch mit pauschalen Angriffen die große Masse der Halter solcher Hunde (vgl. insbesondere seine bereits zitierten Äußerungen gegenüber ddp vom 8. Oktober) und trägt damit zu deren gesellschaftlicher Isolierung und Hilflosigkeit gegenüber dem staatlichen Zugriff auf ihre Tiere (Wegnahme, Tötung) bei. Dieses Verhalten des Herrn Poggendorf stellt, abgesehen von allem übrigen, eine skandalöse, für alle HTV-Mitglieder zutiefst beschämende Illoyalität gegenüber den Menschen dar, die guten Glaubens und Willens einen solchen Hund aus dem HTV-Tierheim bei sich aufgenommen haben.

  • 4. Als Indiz, dass Herr Poggendorf seine These von der "Unberechenbarkeit" der Pitbulls und seine Behauptung, die meisten Pitbulls seien gefährlich, nur aus rein propagandistischen Gründen öffentlich vertritt, ohne selbst daran zu glauben, verweise ich auf:
  • A. sein Angebot, 25 "garantiert resozialisierte Pitbulls" zu vermitteln. (vgl. BILD vom 5.1. und 6.1.2000)
  • B. seine Behauptung, von mehr als 20 Hunden der sogenannten Kategorie I, die nach Erlass der Hundeverordnung an einem einzigen Tag von ihren Besitzern zwecks Abgabe ins Tierheim gebracht wurden, habe kein einziger im negativen Sinn "Auffälligkeiten gezeigt", sowie ferner: die Hälfte der an einem Tag innerhalb weniger Stunden ausgesetzten Hunde der sogenannten Kategorie I habe sich "schon von vornherein als völlig unauffällig und überhaupt nicht agressiv erwiesen" (WELT, 6.7.2000; ddp, 4.7.2000)
  • 5. Bei mindestens zwei Anlässen hat Herr Poggendorf bewusst ausgewählte "gefährliche Hunde" für Pressefotographen zur Verfügung gestellt, um sie in haarsträubenden Posen fotografieren zu lassen und damit die angebliche "Gefährlichkeit der Rasse" zu dokumentieren. Bei einem dieser bösartig inszenierten Foto-Termine ließ Herr Poggendorf es sich nicht nehmen, den "gefährlichen Hund" selbst an der Leine zu führen und ihm dabei Gelegenheit zu geben, trotz Maulkorb nach dem Fotografen der "Hamburger Morgenpost" zu schnappen. Herr Poggendorf kommentierte diesen von ihm selbst provozierten Vorgang mit den reißerischen Worten: "Der wollte nicht mit dem Kameramann spielen, der wollte ihn killen". (MoPo, 8.6.2000)

Die Zur-Schau-Stellungen "gefährlicher Hunde" wurden von Herrn Pogendorf gegenüber den Journalisten gewürzt mit Schilderungen wie "nur mit Wasserschläuchen kann der Hund bei der Fütterung in Schach gehalten werden" und Anekdoten über abgetrennte oder nur noch am "seidenen Faden" herumschlackernde Gliedmaßen, wie Herr Poggendorf sie nach mir vorliegenden Informationen auch wieder im September d. J. bei einem Vortrag vor Polizisten zum Besten gab. Selbst wenn man die Richtigkeit solcher Einzelfall-Schilderungen unterstellt, hat Herr Poggendorf damit seine Aufgabe als, wie er selbst formuliert, "Anwalt der Tiere" (z.B. HA, 30.6.2000) grob missachtet und de facto Verrat an seinen vierbeinigen "Mandanten" begangen. Ich verweise insbesondere auf BILD, 26.9.1999; MoPo, 29.9.1999; HA, 27.12.1999; MoPo, 8.6.2000.
Als Indiz, dass Herr Poggendorf in den beiden oben erwähnten Fällen die Auswahl und Präsentation besonders aggressiver oder aggressiv wirkender Hunde ganz bewusst und böswillig zum Zweck der politischen Manipulation vorgenommen hat, führe ich ein Gegenbeispiel an: Für die Presse-Präsentation des Wesenstests im Tierheim Süderstraße im August d. J. hatte Herr Poggendorf ebenso bewusst eine freundliche, verspielte dreijährige Pittbullhündin ("Ronja") ausgewählt, die den Test vor den Augen von Journalisten und Pressefotographen mit Bravour bestand. Herr Poggendorf kommentierte dies, wohl ein bißchen stolz auf seine eigene Schlauheit, vor der Presse mit den Worten: "Sie ist in Ordnung, sonst hätten wir sie natürlich nicht der Presse vorführen können." (HA, 10.8.2000) Auch der zweite bei diesem Anlass präsentierte Hund, der Pitbullrüde "Rollo", war so ausgewählt worden, dass er die Tests problemlos bestand. (WELT, 10.8.2000) - Dies zeigt, dass Herr Poggendorf je nach seinen politischen Tagesinteressen ganz gezielt den Medien "böse" oder "liebe" Hunde vorführt. Das mag man für taktisches Geschick halten; auf jeden Fall aber ist es ein Missbrauch der ihm anvertrauten Tiere.

  • 6. In diesem Zusammenhang sind auch Herrn Poggendorfs Angaben über schwere Beiß-Zwischenfälle im Tierheim kritisch zu hinterfragen. Von der Behauptung, im Jahre 1999 hätten 25 Mal "Kampfhunde" die PflegerInnen angefallen (HA, 10.5.2000) steigerte sich Wolfgang Poggendorf in wenigen Tagen auf 40 bis 50 (MoPo, 16.5.2000) bzw. 50 (BILD, 16.5.2000) Fälle von "Kampfhund"-Angriffen im Tierheim innerhalb eines Jahres. Das würde bedeuten, dass es während des Jahres 1999 im Tierheim mehr "Kampfhund-Attacken" auf Menschen gab, als in der gesamten Stadt Hamburg registriert wurden. Selbst wenn dies zuträfe, würde es vielleicht einiges über Haltungsbedingungen im Tierheim aussagen, aber absolut nichts über die von Herrn Poggendorf permanent beschworene "Gefährlichkeit der Rasse".

Darüber hinaus liegt der Verdacht nahe, dass die Zahl von 50 "Kampfhund-Angriffen" im Tierheim entweder falsch ist oder zumindest durch undifferenziertes Aufaddieren kleiner Zwischenfälle ein falsches Bild vermittelt. Ich beantrage zur Beweisführung, dass Herr Poggendorf vom Vorstand aufgefordert wird, genau darzulegen, wieviele Hunde-Attacken es in 1999 im Tierheim gab, was für Hunde beteiligt waren und wie schwer die Angriffe/Verletzungen im Einzelnen waren.
Begründung: Es muss davon ausgegangen werden, dass übertriebene und mit blutigen Details ausgemalte Horrorberichte über Zwischenfälle im Tierheim dazu führen, das Tierheim insgesamt in ein schlechtes Licht zu setzen und die Bereitschaft der Menschen, Tiere aus dem Tierheim aufzunehmen, herabzusetzen. Insbesondere die ohnehin äußerst problematische Vermittlung von Hunden der diskriminierten Rassen wird dadurch noch mehr belastet.

  • 7. Herr Poggendorf hat sich öffentlich und förmlich von einer Anzeige (Frau Simone Runde, Frau Christa Winkel, beide Tierschutzbeirat) wegen Tierquälerei in der provisorischen "Kampfhunde"-Auffangstation im UKE distanziert und der dortigen Haltung ein gutes Zeugnis ausgestellt. (HA, 4.9. und 6.9.2000) Herr Poggendorf hatte zu einem früheren Zeitpunkt selbst die Haltung im UKE scharf kritisiert: Die Zwinger seien "eilig hergerichtet" worden, die Hunde würden nicht artgerecht gehalten, sie hätten dort nicht genügend Auslauf. (WELT, 19.7.2000) Die Anlage sei "unzureichend". "Es wird Fürcherliches passieren. Ich garantiere, dass sich die Hunde bald Ohren und Ruten abbeißen." (HA, 22.7.2000)

Herr Poggendorf rechtfertigte seine Distanzierung von der Anzeige mit der Behauptung, alle von ihm bemängelten Missstände seien bereits aufgrund seines Eingreifens behoben worden. Es liegt jedoch der Verdacht nahe, dass dies nur eine Schutzbehauptung ist:

a) Die Wahrscheinlichkeit spricht stark dagegen, dass die Stadt in einer von vornherein nur als kurzfristiges Provisorium gedachten Einrichtung noch ganz schnell erhebliche (und aufwendige) Verbesserungen vornimmt, um Herrn Poggendorf entgegenzukommen. Tatsache ist außerdem, dass im neuen Hunde-Lager in Harburg, das inzwischen an die Stelle des UKE getreten ist, überhaupt kein Auslauf mehr vorgesehen ist, ohne dass dies von Herrn Poggendorf beanstandet wird.

b) Es gibt mehrere Eidesstattliche Erklärungen von Personen, die als TierpflegerInnen in der Auffangstation gearbeitet haben und die Missstände bezeugen. Es ist auf jeden Fall davon auszugehen, dass diese Personen in die Verhältnisse einen sehr viel besseren Einblick hatten als Herr Poggendorf, der die Station nur als gelegentlicher Gast besucht hat.

Aber selbst wenn Herr Poggendorf subjektiv und sogar begründet der Ansicht gewesen sein sollte, es gäbe in der Auffangstation im UKE nichts mehr zu bemängeln, so hätten es die Interessen des Tierschutzes geboten, sich nicht einseitig zugunsten der Behörden mit öffentlichen Erklärungen in ein schwebendes Gerichtsverfahren einzumischen und damit anderen Tierschützern öffentlich in den Rücken zu fallen. Zumal jedenfalls für einen bestimmten Zeitraum die Tierquälerei in dem provisorischen UKE-Lager auch von Herrn Poggendorf selbst scharf gerügt worden war.

Mir ist bekannt, dass Herr Poggendorf je nach Bedarf und Gesprächspartner einige seiner in den Medien zitierten Äußerungen bestreitet und behauptet, seine Worte seien verfälscht oder verdreht worden. Diese Behauptungen sind aber irrelevant, da Herr Poggendorf auf Gegendarstellungen und Richtigstellungen in den zitierenden Printmedien selbst wie auch in der Vereinszeitung, durch Pressemitteilungen usw. durchgängig verzichtet hat. Insofern ist es berechtigt, Herrn Poggendorf seine gedruckten Zitate insgesamt vorzuhalten.

Alle zitierten Zeitungsartikel liegen vermutlich im Archiv des Tierheims vor. Sollte dies bei einigen Artikeln nicht der Fall sein, bin ich selbstverständlich bereit, auf Anfrage Kopien zur Verfügung zu stellen.

Ein Ausschlussverfahren gegen ein Vorstandsmitglied, das zudem noch Geschäftsführer des HTV und Leiter des HTV-Tierheims ist, dürfte in der Geschichte des Hamburger Tierschutzvereins ein Novum darstellen. Hierbei ist jedoch zu bedenken, dass dem Handeln einer solchen Person aufgrund der damit verbundenen Öffentlichkeitswirkung ungleich größere Bedeutung zukommt als Verstößen, die von einzelnen Mitgliedern ausgehen mögen. Personen, die so "im Rampenlicht der Öffentlichkeit" stehen wie unser Geschäftsführer, die damit maßgeblich das Gesicht unseres Vereins prägen und Vorbild-Funktion für alle Mitglieder haben sollten, müssen in ihrem Verhalten als Tierschützer untadelig und über jeden Zweifel erhaben sein.

Da befürchtet werden muss, dass Herr Wolfgang Poggendorf sich auch künftig jederzeit wieder in der Medien-Öffentlichkeit in dem beschriebenen tierschutzwidrigen Sinn äußern und betätigen könnte, bitte ich um rasche Behandlung meines Antrags.

Mit freundlichen Grüßen
Knut Mellenthin, Hamburg