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Fleisch ist ein Stück Lebenskraft! Das aktuelle Angebot:
Rind mit Katzen- und Hundefüllung
Oder doch lieber Schwein in fruchtiger Hormon-Soße?
Wer der Fleischeslust frönt, spart sich eigentlich den Gang zum Arzt. Alles schon drin: Antibiotika, Betablocker, und seit neuestem auch Prione. Die fiesen kleinen Lebewesen sind sozusagen eine Art natürlicher Sterbehilfe; sie sorgen dafür, dass das Gehirn eines vormals intelligenten Lebewesens am Ende aussieht wie ein alter Schulschwamm. Das heißt dann beim Rind BSE und beim Menschen Creutzfeld-Jacob.
"Was kann ich denn meiner Familie noch kochen?" Dass die besorgte Mutter für diesen öffentlichen Beweis ihrer kulinarischen Einfallslosigkeit die Titelstory der BILD bekommt, liegt daran, dass Gatte Gerhard Bundeskanzler ist. Und als erklärter Liebhaber fleischlicher Genüsse spätestens bekannt, seit er seine vegetarische Ex Hillu samt der salatknabbernden Brut öffentlich satt machte.
Und nun das! Gerd und Doris, und mit ihnen Millionen Deutsche überlegen nun krampfhaft, welche Nahrungsmittel eigentlich geeignet sind, das Überleben zu sichern, außer Schnitzel, Steak, Rouladen, Braten, Würstchen und Frikadellen.
Dabei hat unsere moderne industrielle Fleischproduktion schon immer krank gemacht und millionenfach elendes Sterben verursacht - das der Tiere.
Aber daran möchte man doch gar nicht denken, sobald die magischen Worte "Huhn", "Schwein" oder "Rind" unsere niedrigsten Instinkte wecken. Jedes minderwertige Produkt, das mit diesen Begriffen etikettiert ist, wird gedankenlos gekauft und verschlungen.
Dabei gibt es wohl kaum einen Erwachsenen, der nicht schon einmal Fotos oder Berichte über industrielle Hühnerhaltung gesehen oder gelesen hätte. Der nicht wüsste, welche Qual das "Leben" für die betroffenen Tiere bedeutet - in riesigen Fabrikhallen lebenslang zusammengestaucht auf zwei Drittel ihrer natürlichen Größe. Und all diejenigen Mitbürger, die wenigstens gelegentlich mal eine Zeitschrift zur Hand nehmen und im Fernsehen nicht nur die Daily Soap ansehen, könnten und sollten wissen, daß die Großställe, aus denen sie ihr täglich Fleisch beziehen, sehr viel mehr einer Wurstfabrik als einer Tierhaltung gleichen. Schweine, Kälber, Rinder, die das Tageslicht erstmals in ihrem Leben wahrnehmen, wenn sie während der letzten Tortur ihres Lebens, brüllend vor Angst oder Schmerzen, den Himmel durch die Ritzen des Schlachtviehtransporters sehen.
Da kann man sich doch eigentlich schon nur noch übergeben, bevor man überhaupt das Endprodukt gekostet hat.
Nun zu wissen, dass über das verfütterte Tiermehl möglicherweise selbst die eigenen verstorbenen Hunde und Katzen auf deutsche Teller geraten sind, macht den Kohl dann auch nicht mehr fett.
Es mutet schon recht naiv an, zu glauben, die gequälten Kreaturen seien Zeit ihres Lebens mit wertvollen (und teuren!) Rohstoffen gefüttert worden. Und wie naiv muss man eigentlich sein, zu glauben, dass Menschen die vor keiner Brutalität gegenüber dem Lebewesen Tier zurückschrecken, plötzlich Skrupel haben sollten, wenn's um die Gesundheit des Lebewesens Mensch geht?
Aber trotzdem stammen immer noch 90% (!) aller verkauften Eier aus Legebatterien, immer noch ist der Anteil an verkauftem Fleisch aus artgerechter Haltung verschwindend gering gegenüber dem ach so günstigen Fabrik-Schnitzel.
Selbstverständlich müssen die Verantwortlichen für gesundheitsgefährdende Zustände bestraft werden. Doch ebenso selbstverständlich sollte jeder Mensch selbst Verantwortung für sich, aber auch für das Leben von Tieren übernehmen.
Eileen Heerdegen
"Tierschutz!" - Bürger gegen Tierversuche, Nr. 2/00