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Somalia Timeline

  • 1969 Mohamed Siad Barré kommt durch einen Militärputsch an die Macht. Er erklärt Somalia zum sozialistischen Staat, nationalisiert einen großen Teil der Wirtschaft und schließt 1974 einen Freundschaftsvertrag mit der Sowjetunion.
  • 1977 Präsident Barré lässt die mehrheitlich von Somalis bewohnte Region Ogaden in Äthiopien angreifen. Die Invasion wird mit Hilfe kubanischer Truppen und sowjetischer Berater zurückgeschlagen. Barré wendet sich stärker den USA und Westeuropa zu.
  • 1991 Oppositionelle Clans erzwingen die Absetzung Barrés, der ins Ausland flieht. Um seine Nachfolge entbrennt ein Bürgerkrieg.
  • 1991 Der Nordteil Somalias erklärt unter dem Namen Somaliland seine Unabhängigkeit, die er bis heute verteidigt. Das Land wird nur von Äthiopien anerkannt.
  • 1992-95 UNO-Intervention in Somalia.
  • August 2000 Somalische Clan-Führer wählen bei einem Treffen in Dschibuti Abdulkassim Salat Hassan zum Präsidenten. Der von ihm nominierte Ministerpräsident Ali Khalif Gelajadh bildet die erste somalische Regierung seit dem Sturz Barrés.
  • November 2001 Die US-Regierung friert wegen angeblicher al-Kaida-Verbindungen die Konten der wichtigsten somalischen Bank ein und verschärft damit die Wirtschaftsprobleme des Landes.
  • August 2004 In Kenia wird ein somalisches Übergangsparlament gebildet. Es wählt im Oktober Abdullahi Jusuf Ahmed zum Präsidenten. Im Dezember 2004 wählt das Parlament Ali Mohammed Ghedi zum Ministerpräsidenten.
  • Februar 2006 Das Übergangsparlament tagt erstmals auf somalischem Boden, in der Stadt Baidoa, die auch vorläufiger Sitz der Zentralregierung wird.
  • März bis Anfang Juni 2006 Kämpfe zwischen islamistischen Milizen und einer Koalition von Warlords, die von der US-Regierung finanziert wird. Am 5. Juni erobern die Milizen der "Islamischen Gerichte" die Hauptstadt Mogadischu. Die Warlords ziehen ihre Truppen in der 90 Kilometer weiter nördlich gelegenen Stadt Jowhar zusammen.


Knut Mellenthin

Junge Welt, 9. Juni 2006